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Bin ich noch im richtigen Job?

Woran erkenne ich eigentlich, ob ich beruflich auf dem richtigen Weg oder auf dem Trampelpfad unterwegs bin? Die folgenden 🍏GREEN Flags und 🍎RED Flags geben dir Orientierung.

Aus meiner Perspektive bist du im richtigen Job, wenn… 
🍏Du mit nur wenigen Ausnahmen gerne zur Arbeit gehst
🍏Du die Zuversicht hast, dass schwierige Phasen überstanden werden und vorüber gehen
🍏Deine wichtigsten Arbeitsplatzkriterien erfüllt sind (bspw. Sinn, Geld, Werte, Arbeitszeiten, usw. )
🍏Du in einer Rolle bist, in der du deine Fähigkeiten gut einbringen und weiter entwickeln kannst
🍏Du Erfolge erzielst (jeder definiert Erfolg anders)
🍏Auch dein Umfeld dir bestätigt (z.B. Team, Vorgesetzte, Kunden), dass du gut bist, in dem, was du tust.
🍏 Du dich für das, was du tust, gewertgeschätzt fühlst und Freude empfindest

Du solltest aus meiner Sicht über eine Veränderung nachdenken, wenn… 
🍎 Du dich so gut wie jeden Morgen zur Arbeit schleppst
🍎 Dir deine Arbeit sinnlos erscheint
🍎 Du das Gefühl hast unwichtig zu sein / nicht gebraucht zu werden / keinen Unterschied zu machen / keinen Einfluss zu haben
🍎 Dir dein Körper signalisiert, dass es dir nicht gut geht
🍎 Du bereits erkrankt bist und ahnst, dass die Erkrankung in Zusammenhang mit den Belastungen in deinem Job steht (!! An dieser Stelle grenze ich mich als Coach ganz klar von Therapeut:innen ab und empfehle dir im Falle einer Erkrankung / Burnout / Depression professionelle therapeutische Unterstützung, ergänzend zu einer Therapie kann ich dir natürlich ein Coaching für eine berufliche Veränderung anbieten.

Wie eine berufliche Neuorientierung nach einer beruflichen Auszeit bspw. aufgrund von Krankheit aussehen kann, kannst du in meinem Blog-Artikel nachlesen: https://www.jacquelinehesse.de/2023/03/25/5-tipps-fuer-deine-berufliche-neuorientierung-nach-einer-beruflichen-auszeit/

Mein Coaching-Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/

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10 Alternativen zu Kaffee am Morgen

  1. Tee 🤣 Spaaaaaß!

Morgens geht’s ja ums wach werden. 😄
☕️ Brauchst du dafür eigentlich einen Kaffee? Also ich liebe ja Kaffee, vor allem selbst-gemachten Cappuccino mit aufgeschäumter Hafer-Milch. 🤤

Morgens starte ich meinen Tag allerdings anders, um wach zu werden und zwar mit meiner #morgenroutine

🍋 Dazu zählt direkt nach dem Aufstehen u.a. zwei Gläser Wasser mit ein paar Spritzern Limette. Suuuper erfrischend! 💦

Hier kommen 10 weitere Alternativen zu Kaffee bzw. Ideen, wie du erfrischt und klar in den Tag starten kannst:

  • Dehnübungen
  • Meditation
  • Drei Dinge aufzählen, für die du dankbar bist
  • Tanzen
  • einen Spaziergang machen
  • Podcast hören
  • Irgendwas zu einem Thema lesen, das dich aktuell interessiert
  • Journaling (bspw. Ziele oder To Dos für den Tag aufschreiben)
  • Deine nächste Reise planen
  • Recherchen für deine nächste Weiterbildung

Für eine berufliche Neuorientierung braucht es allerdings mehr als einen Cappuccino mit aufgeschäumter Hafer-Milch und einen gelungenen Start in den Tag. Lass uns gemeinsam herausfinden, was du brauchst, um deinen beruflichen Veränderungsprozess anzustoßen und am laufen zu halten.

Mein Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/

PS: Das Bild mit der Badewanne ist übrigens in #hogsback (Südafrika) entstanden; dort wo ich meine dreimonatige berufliche Auszeit verbracht habe.

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5 Impulse für die berufliche Neuorientierung nach einer beruflichen Auszeit

In diesem Beitrag bin ich mit einer Antwort auf eine Frage am Start, die mich vor einiger Zeit von einer Followerin auf Instagram erreicht hat:

Wie gelingt mir so eine (mental fordernde) Neuorientierung nach einem Burnout inklusive Bewahren vor einem Rückfall?“

Fällt mir garnicht so leicht diese Frage zu beantworten. Ich bin ja keine Therapeutin. Dennoch kann ich dir aus meiner Erfahrung als Coach für berufliche Veränderungsprozesse und Neuorientierung Tipps mit auf den Weg geben wie du nach einer längeren Auszeit (z. B. aufgrund von Krankheit, einer Reise / Sabbatical, Mutterschaft) die berufliche Neuorientierung starten und meistern kannst.

Dazu zählen u.a.:

✅ dir selbst den Druck erstmal rauszunehmen. Du musst garnix! Du kannst auch einfach da stehen bleiben, wo du gerade bist, auch wenn dir dein Umfeld was anderes versucht zu erklären.

✅ dich fragen: Was ist denn, wenn einfach alles so bleibt wie es ist? Vielleicht ist es ja völlig ok so und vielleicht braucht es auch einfach noch Zeit…

✅ Auf welche Stufe kannst du, nachdem du losgelaufen bist, maximal zurück fallen? Ist das schlimm? Oder kannst du vielleicht von dir behaupten, dass du schwierige Phasen und Rückschläge bereits überlebt hast und es vermutlich auch ein weiteres Mal überleben wirst? 

✅ dich auch auf dem Weg der beruflichen Neuorientierung immer zu fragen, ob die Stufe auf der du schon angekommen bist, vielleicht auch schon „reicht.“ 🏆

✅ dir Unterstützung bspw. in Form einer Therapie und / oder eines Coachings dazu holen, um gemeinsam deinen inneren Kompass neu auszurichten und am Ball zu bleiben.

Du willst dich beruflich neu orientieren und möchtest, dass ich dich dabei unterstütze?

Mein Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/

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Der Mann in den Schneebergen

Es war einmal ein Schneemann.

Er war weiß, hatte eine Karotte im Gesicht und
mochte auffallende Details. 

Für jeden Passanten war schnell klar,
dieser Schneemann war… irgendwie… sonderbar.

Seine Anziehungskraft auf andere war stark,
umso wichtiger zu schützen, was er verbarg.

Denn tief verborgen und mit bloßem Auge nicht zu sehen,
gab es etwas, das wohl die Wenigsten würden verstehen. 

Er war gerne Schneemann. 

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit,
so verbrachte er seine Zeit.

Wo er war, trug er bei zu Spaß und Freud’,
doch er konnte auch anders, das hing ab vom Verhalten der Leut’.

Wichtig und für ihn im Fokus stand das Wohlergehen an seinem Ort, 
an dem er wirkte, dafür gab er sein Wort.

Wenn Kinder kamen an ihm vorbei, so verhielt er sich manchmal wie ein Clown – gab einen Teil von sich preis – denn er ertrug es kaum, war jemand down. 

So brachte er sie zum Lachen, was sollte er auch and’res machen.
Denn Lachen war bekanntlich ja gesund, ein gutes Ergebnis, wie er fand, und für sein Dasein der Hauptgrund.

Für einen kurzen Moment, um zu lachen, 
dafür lohnte es sich aus dem tiefem Winterschlaf zu erwachen. 

Und so vergingen die Wintertage. Tag ein, Tag aus,
Nacht und Tag hielten sich die Waage.

Mitten im Geschehen und über ihn wachend sein Polarstern,
stand er also da, so nah und gleichzeitig doch so fern.

So wie am Rande der Schneelandschaft der Wald,
aus dem es vor Lebendigkeit und Frohsinn nur so schallt.

Eines Nachts ganz unverhofft,
schlich aus dem Wald,
und das passierte nicht ganz so oft,
heraus eine Gestalt.

Eine Füchsin mit rotem Haar,
sie wusste nicht wie ihr geschah.

Durch die Schneelandschaft ganz leise und wie angezogen von Zauberhand,
bahnte sie sich ihren Weg bis sie schließlich vor ihm, dem riesigen Schneeberg, stand. 

Der Mann im Schnee noch immer tief in seinem Winterschlaf,
erwachte er doch nur dann zum Leben, sofern es ihn wirklich betraf.

Die Füchsin interessierte das kaum, war sie mit ihren wachen Augen schon längst in ihrem eigenen Traum. 

Ehe sie sich versah, war sie in seinen Bann gezogen,
alles andere wär’ gelogen. 

Sie wusste eigentlich schnell Bescheid, besser wärs’ den Bann zu brechen, 
schmolzen dahin bereits die ersten Eisflächen.

So gefährlich war’s schon lang nicht mehr, 
die Heimkehr fiel ihr wirklich schwer. 

Noch nie zuvor hatte sie einen Mann in den Schneebergen gesehen, 
sie konnte einfach noch nicht gehen. 

Wie er aussah, war ja eigentlich egal, doch bei einem Schneemann dessen Kleiderwahl fiel auf einen schicken Hut und einen karierten Schal… 😉 

Erst auf den zweiten Blick fiel ihr noch was auf, 
mit Schnee hatte dies nicht viel zu tun, das nahm sie in Kauf. 

Unter den vielen Schneeschichten, das war doch wohl ein Scherz,
schlug in ganz leisen Tönen ein Herz.

So zerbrechlich und so groß,
dass es besser war rutsche es ihm nicht in die Hos’.

Plötzlich erwachte der Schneemann und erschrak.
Denn die Füchsin war ihm während seines Schlafs auf einmal so nah,
da sie ihn mag.

So viel Nähe war er nicht gewohnt.
Doch das war ein Geheimnis nur zwischen ihm und dem Mond. 

Und obwohl er bestand aus so viel Schnee, voller Neugier stupste sie ihn an,
AAAAAAUUUUTSCH! Das tat weh!

Ihr feines Näschen erlitt einen Brand,
damit hat sie nicht gerechnet, so eisig und so uncharmant.

Ganz ungefährlich war die Angelegenheit für sie also nicht,
doch das Herz nahm ihr die Sicht. 

Und so blieb sie noch eine Weile, um zu versteh’n. 
Schnee könne ihren Hunger nicht stillen, das musste sie seh’n. 

Ihre kalten Pfötchen trieben sie nach Hause zurück,
ihr Wunsch blieb unerfüllt, dass der Schneemann sie begleite, doch nur ein Stück. 

Durch Wärme fühle er sich bedroht,
denn das bedeute für ihn über kurz oder lang den sicheren Tod. 

Einen Untergang, das kann er sich nicht leisten.
Die Schneeberge ohne Mann, er erinnere sich noch genau an die Wege, die ohne ihn vereisten.

Der Schneemann fand kein Wort, er wusste nur,
lieber verblieb er an seinem sicheren Ort. 

Stattdessen zwinkerte er ihr zum Abschied zu,
sein Blick verriet: „Look at me, I can not love you.“ 

Na nu.

Die kalte Nacht brach herein und so verging die Zeit.
Der Schneemann freute sich, denn Schneeflocken legten sich sanft auf sein Kleid.  

Er blickte gen Himmel und stellte Fragen, 
eine davon „Wie es wohl der Füchsin erging in diesen Tagen?“

Doch eins war gewiss
und davor hatte er Schiss,

Dass in weiter Ferne lag ein Herz,
das Wege fand auszudrücken seinen Schmerz.

Ende. 

Was hat eigentlich dieses Gedicht mit einer beruflichen Neuorientierung zu tun, fragst du dich vielleicht? Naja, es könnte ja sein, dass du dich jetzt inspiriert fühlst auch kreativ zu sein, mit dem Schreiben oder Malen anzufangen oder anders schöpferisch zu sein.

Was genau das bei dir sein kann, können wir gerne im Rahmen eines Coachings gemeinsam herausfinden.

Mein Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/

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4 Fragen an dich zur Erschaffung eines positiven Umfeldes

Wie du vielleicht schon bemerkt hast, schreibe ich gerne Geschichten. Wenn du schnell an die 4 Hinweise kommen möchtest, dann scroll einfach zum Ende der Giraffenstory. Dort findest du 4 Hinweise, die dir dabei helfen, ein positives Umfeld für deinen beruflichen Veränderungsprozess zu erschaffen.

Die Story: Das Geheimnis hinter dem Horizont

Pina & Josi

Es waren einmal zwei Giraffen. Pina und Josi. Was die beiden miteinander verband, war die Tatsache, dass beide nunmal Giraffen waren und, dass sie beide gleich alt waren. Offensichtlich waren sie jedoch unterschiedlich groß und etwas anderes, das mit bloßem Auge nicht zu sehen war, unterschied die eine noch von der anderen: Pina, die größere Giraffe, war neugierig, träumte groß und wüsste zu gerne, was sich hinter dem Horizont des afrikanischen Waldes verborgen hielt. Um das Geheimnis schnell lüften zu können, frühstückte Pina jeden Morgen die saftigsten und grünsten Blätter, die hoch oben in den Kronen der Akazienbäume wuchsen und ihr Wachstum begünstigten.

In der Startphase ihres Wachstumsprozesses musste sie sich kraftvoll strecken und sich sogar auf ihre Hufspitzen stellen, um die nährreichen Blätter zu erreichen. Und ihre Anstrengungen lohnten sich, denn sie wuchs täglich um einen weiteren Millimeter in die Höhe. Mittlerweile konnte sie sogar schon die Hügel, die sich in der zweiten Reihe am Horizont erheben, sehen.

Pina

Josi hingegen war genügsam und gab sich zunächst mit dem zufrieden, was sie hatte und wusste auch garnicht so recht, wofür sie sich eigentlich anstrengen sollte. Doch bemerkte sie auch, dass Pina ihr allmählich über den Kopf hinauswuchs und aufgrund ihrer Größe mehr Anerkennung von den anderen Giraffen bekam. Das war Pina egal, doch Josis Stimmung veränderte sich über die Zeit und mit jedem Geräusch, das erklang, wenn Pina an den Blättern zupfte, um ihren Träumen näher zu kommen,  spürte Josi einen kleinen Stich in ihrem zarten Giraffenherzen.

Irgendwie gefiel es Josi nicht mehr, dass sie sich aufgrund ihrer geringeren Körpergröße immer noch mit den faden, trockenen Blättern zufrieden geben musste, die weiter unten wuchsen und auf die sich immer Staub legte, wenn mal wieder eine Horde wildgewordener Nashörner durch das Giraffenlager brauste.

Und außerdem wollte sie auch Anerkennung für etwas, das nur ihr zuzuschreiben war. Sie war neidisch, fühlte sich unzureichend und klein. Aus diesen Mangelgefühlen heraus kam ihr eine Idee, die zwar einen negativen Effekt auf ihre Giraffenkumpanin haben sollte, doch auch eine positive Absicht enthielt, nämlich sich schnell wieder besser zu fühlen.

Josi hörte davon, dass es Blätter geben soll, die Giraffen-Hälse schrumpfen ließen. Mit der besagten positiven Absicht sich schnell wieder besser zu fühlen, besorgte Josi diese sagenumwobenen Blätter und mixte sie zu einem saftig, grünen Getränk zusammen. Leicht zögernd und mit Respekt vor der eintretenden Wirkung übergab Josi Pina das Getränk, mit den Worten: „Pina, schau mal. Ich hab‘ was cooles Neues entdeckt – einen „Super-Duper-Feel-Good-Smoothie. Koste mal.“

Weil Pina eine sehr neugierige Giraffe war und noch dazu Josi vertraute, kostete sie davon, hüpfte anschließend zufrieden und freudig über Josis Aufmerksamkeit zu Bett und gab sich ihren Giraffenträumen hin. Die Nacht zog vorüber und wie jeden Morgen machte sich Pina voller Vorfreude und zielgerichtet auf zu ihrem Lieblingsbaum, der ihr zu besonders großen Wachstumsschüben verhalf. Denn je schneller sie wuchs, desto eher konnte sie das Geheimnis, das sich hinter dem Horizont verborgen hielt, lüften.

An diesem Morgen kam jedoch alles anders:

Den Hals streckend und im Versuch die ersten Blätter vom Baum zu zupfen, bemerkte Pina, dass etwas anders war. 

„Hm, komisch, gestern war ich doch schon viel weiter und irgendwie kommen mir diese kahlen Äste so bekannt vor.“ – dachte sie sich. Verwundert blickte sie rüber zu Josi und bemerkte, dass sie ihr anders als gestern nicht mehr über den Kopf schauen konnte, sondern ihr Antlitz zu Antlitz direkt in die Augen sah. Josi blickte in Pinas Augen, aus denen große Giraffentränen kullerten und in denen sich Josis Scham- und Schuldgefühle spiegelten. Erschrocken über die Reaktion ihrer Giraffenkumpanin wich Josi Pinas Blick sofort wieder aus. Sie konnte die Gefühle, die mit ihrer Tat einher gingen, kaum ertragen. Doch wusste sie zu jenem Zeitpunkt keine bessere Lösung mit dem Gefühl von Neid umzugehen.

Pina zieht sich zurück.

Und auch Pina spürte einen unangenehmen Druck auf ihrer Brust. Dort, wo erst kürzlich ein kleiner verwundbarer Samen langsam anfing zu keimen, lag nun Schwere. Ihr Atem wurde flach und Pinas Lebensfreude war gedrosselt. Sie wusste nicht, wo ihr im wahrsten Sinne des Wortes der Kopf stand. Und so zog sie sich zurück und blickte voller Selbstzweifel fragend auf den weit entfernten Horizont, dessen Geheimnis ihr nun noch länger verborgen bleiben würde: „Wie soll ich es bloß mit diesem Rückschlag jemals schaffen das Geheimnis hinter dem Horizont zu lüften?“ – murmelte sie vor sich hin.

Traurig über die aktuelle Situation wurde sie still und fühlte ihren Schmerz. Sie lauschte dem Wind, der zunächst ganz sanft und leise durch die Kronen der am Horizont befindlichen Bäume wehte. Je stärker der Wind blies, desto tränenreicher wurden ihre Augen. Und je stärker ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit wurde, umso mehr wünschte sie sich eine Antwort auf ihre Frage. Der Wind nahm nun eine so hohe Geschwindigkeit auf, so dass ihr haufenweise Blätter und Äste entgegen kamen. Wie von Zauberhand stoppte der Wind mit einem Mal und es wurde wieder still.

Verwundert über den Wetterumschwung schaute sie prüfend an sich hinunter und bemerkte vor ihren Hufen einen großen braunen Ast liegen, der in Richtung des Horizonts zeigte. Es war als wolle dieser ihr den Weg weisen und so setzte sie vorsichtig und zugleich neugierig auf das, was sie erwarten würde, wieder einen Huf vor den anderen. Da der Horizont sie magisch anzog, bahnte sie sich nun einen Weg durch das Gewächs der Bäume und Büsche. Je mehr Hürden sie über die am Boden liegenden Äste, Steine und moosbewachsenen Baumstämme nahm, desto mutiger und zuversichtlicher wurde Pina mit Hinblick darauf das Geheimnis hinter dem Horizont doch noch entdecken zu können.

Pete

Kurz pausierend und wohl wissend, dass es nicht mehr so weit sein kann, setzte sie an, um einen tieeeeefen Atemzug zu nehmen. Und plötzlich landete ganz unerwartet ein kleiner blauer Vogel namens Pete neben ihr auf einem Ast. 

„Hey du, Giraffe, da bist du ja endlich! Wir haben schon so lange auf dich gewartet! Komm mit,  ich zeige dir, wo die anderen sind. Als Pina seine Worte und insbesondere die Worte „die anderen“ hörte, wurde sie zögerlich. Sie hatte Angst davor, dass jemals wieder eine Giraffe kommen würde, um sie klein machen zu wollen und blieb mit den Worten „Ach Pete, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist mitzukommen. Ich habe gelernt, dass, wenn ich mich groß mache, mich jemand anders wieder klein machen wird.“ einfach stehen.

Und so einen Schmerz wollte sie nun wirklich nicht mehr fühlen. Da war es ihr lieber in ihrer sicheren Giraffen-Komfortzone zu bleiben. 

Sie erzählte Pete, was kürzlich vor sich ging. Er tröstete sie mit den Worten:

„Ach Pina Liebes, ich sag dir mal was: 

1.) dein Giraffen-Wert ist unantastbar, egal was andere denken, sagen oder wie sie handeln.

2.) Es ist nicht deine Schuld, dass andere Giraffen deine wahre Größe nicht sehen können oder wollen

3.) Umgib dich mit Giraffen, die dich unterstützen und dich wachsen sehen wollen.“

WOW“, dachte sich Pina. So weise Worte hatte sie zuvor noch nie jemand sagen hören. Sie fühlte, dass die Worte direkt aus Petes Herzen kamen und so beschloss sie dem Vogel weiter in Richtung des Horizonts, wo die Sonne allmählich anfing unter zu gehen, zu folgen. Ein sehr ereignisreicher und lehrreicher Tag neigte sich dem Ende. Ob Pina das Geheimnis hinter dem Horizont doch noch lüften könne…?

Untergehende Sonne

Und nur kurze Zeit später konnte sie auf einmal eine wunderschöne Lichtung erspähen, die eingetaucht in das goldene Licht der untergehenden Sonne magisch erschien.

Sie erahnte bereits, dass dies hier ein ganz besonderer Ort sein musste, an dem sie sich frei entfalten und dabei auch noch Unterstützung erfahren würde. 

Pina entdeckte andere Giraffen, die spielerisch umher sprangen, tanzten, musizierten und dabei auch mit anderen Tieren des afrikanischen Kontinents in Kontakt kamen. Alle mit dem Ziel friedlich und voller Freude sowie Leichtigkeit zusammen zu leben.

Pina blickte Pete voller Dankbarkeit an und konnte es kaum erwarten ein Teil dieses positiven Umfeldes zu werden. Doch irgendetwas hielt sie noch zurück. Sie drehte sich zu Pete und fragte ihn: „Was glaubst, du wie es Josi geht und wo sie nun ist? Irgendwie tut es mir sehr leid, dass sie nicht auch hier sein kann.“

Pete: „Josi braucht noch etwas Zeit. Doch sobald sie ihre Gefühle als ihren persönlichen Wegweiser verstanden haben wird und für sich selbst anstatt gegen andere nutzen kann, wirst du sie hier wieder treffen.“

Pina warf Pete ihr fröhlichstes Giraffengrinsen entgegen und verabschiedete sich von ihm mit nur einem Wort bevor sie sich ins Giraffen-Vergnügen stürzte:

Danke.

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4 Fragen an dich zur Erschaffung eines positiven Umfeldes:

1.) Erlaubst du dir dein Potenzial zu entfalten und bewegst du dich in dem dafür passenden Umfeld?

2) Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die dein Wachstum behindern? (Du hast bspw. Ideen, die wie kleine Flammen in dir anfangen zu glühen, doch durch Kommentare von anderen wieder erstickt werden.)

3) Gibt es Menschen in deinem Umfeld, die deine Entwicklung fördern? (Du hast Ideen, die wieder wie kleine Flammen in dir anfangen zu glühen und sich durch die Unterstützung von anderen zu einem Feuer entwickeln können.)

4.) Fühlst du dich inspiriert?

Wenn du dich von meinen Inhalten inspiriert fühlst, dann freut mich das sehr! In meinen Zeilen und Fotos stecken viel Liebe und meine eigenen persönlichen Erfahrungen, die ich mir Menschen gemacht habe. Ich weiß, was es bedeutet sich kleiner machen zu müssen als man in Wahrheit ist, um Teil eines Systems bleiben zu können. Und ich weiß, was es bedeutet gesehen und angenommen zu werden.

Möchtest du herausfinden, wo du aktuell in Bezug auf dein Umfeld stehst und was es braucht, um ein nährendes Umfeld für deinen beruflichen Veränderungsprozess zu erschaffen? Gerne begleite ich dich im Rahmen eines Coachings.

Mein Coaching-Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/

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Slow Travel: Die Reise zu mir selbst.

Zeitreise: Schon 5 Wochen meiner Reise liegen hinter mir

Chintsa, Südafrika

Ich verlasse die Garden Route und blicke zufrieden und glücklich auf meine Erlebnisse der letzten Wochen. Darunter meine erste Autofahrt in Südafrika, vor der ich solche Angst hatte; Löwen und Elefanten, die ich während einer Sunrise-Safari im Addo Elephant Park gesehen habe und das Beobachten von Walen in Hermanus.

Und nun bin ich in Chintsa, ein Ort an der Wild Coast, wo die Küste am Ozean immer rauer und Städte immer leiser werden. Hier treffe Rike aus Deutschland. Genau wie ich befindet sie sich auf einem Solotrip, um sich selbst (wieder) zu finden und neue Wege zu wagen. Sie reist in die mir entgegengesetzte Richtung, sie kommt also gerade aus den Bergen und reist Richtung Kapstadt. Und während wir über die Dinge reden, die wir hinter uns gelassen haben, stellt sich heraus, dass sie erst kürzlich ein paar Tage auf einer Pferdefarm in den Drakensbergen gewesen ist. Mit spitzen Ohren und mit großen Augen hänge ich an ihren Lippen als sie von Ausritten zu Sonnenuntergängen und der wunderschönen Lage dieser Farm in den Bergen erzählt. In vier Tagen würde wieder ein mehrtägiger Ritt durch die Drakensberge nach Lesotho starten. Es hätte noch einen Platz geben, doch zeitlich war ihr das zu spät. Spätestens jetzt müssten mir die Augen aus meinem Kopf gefallen sein. Das ist meine Chance! Sofort nehme ich Kontakt mit der Farm auf und buche den letzten Platz. YES!

Khotso Lodge & Horsetrails

Vier Tage und 15 Autostunden später finde ich mich nun 1.554 Meter über dem Meeresspiegel auf der Farm in Underberg wieder. Genau so habe ich es mir vorgestellt. Eingebettet in die Ausläufer der Drakensberge und umgeben von großen Wiesen, auf denen Pferde grasen, liegt sie, die Farm, auch bekannt als Khotso Lodge & Horsetrails

Khotso Lodge & Horsetrails

Bei meiner Ankunft schaue ich mich voller Erwartung auf den Pferdekoppeln um und versuche bereits zu erahnen, mit welchem Pferd ich in den nächsten Tagen wohl Freundschaft schließen werde. Im Kaminraum treffe ich eine weitere Teilnehmerin des Wanderritts. Und während unseres Gesprächs taucht auch  Pupples auf, eine seeeehr verschmuste Katze, die sich zwischen uns auf das Sofa legt und sich so für die nächsten 30 Minuten ihre Streicheleinheit sichert. Ich schließe dieses süße Ding sofort in mein Herz.

Der Raum füllt sich nach und nach mit weiteren Teilnehmern, mit denen ich mich gemeinsam in das Abenteuer begeben werde. Wir sind eine europäische Mischung aus der Schweiz, Dänemark und Deutschland. Von blutigen Reitanfängern über Personen mit viel Erfahrung bis hin zu „Man wird mir nicht ansehen, dass ich nichts mit Pferden am Hut habe.“, ist jeder vertreten.

Gespannt lauschen wir den Worten des Ranch-Leiters, der uns beim Abendessen wichtige Anweisungen hinsichtlich des Reitens und des Packens unserer Satteltaschen gibt. Wir sollen wirklich nur das Nötigste einpacken, denn außer dem Gepäck müssen die Pferde schließlich auch noch unsere Körper über Berge und durch Täler tragen.


Also packe ich ein:

2 x Slip
1 x Ersatzoberteil
1 x Pulli
1 x Regenjacke
1 x Reisejournal
1 x Stift
1 x Shampoo
1 x Seife
1 x Zahnbürste
1 x Zahnpasta
1 x Kamera

Für drei Tage ganz schön bescheiden, wie ich finde…

Ich frage Robin nach seinem Packsystem, denn seine Satteltasche scheint im Gegensatz zu meiner nicht aus allen Nähten zu platzen. Seine Antwort verschlägt mir leicht die Sprache. Denn seine Tasche enthält lediglich:

1 x Zahnbürste
1 x Zahnpasta
1 x Regenjacke
1 x Regenhose

Ich bin hin- und hergerissen, ob ich mir jetzt…

1) … ein Beispiel an Robin, der schon seit Monaten auf Weltreise und somit sehr reiseerfahren ist, nehmen soll. Ich mein, echte Cowboys trugen bestimmt auch keine Wechselklamotten oder Kameras mit sich rum.

2) … denken soll „Krasser Typ! Das könnte ich nicht.“  

3) … mir eine Zwischenlösung überlege, die es mir erlaubt zumindest die Tasche zu zubekommen

Ich entscheide mich für Nummer 3 und packe folgendes wieder aus:

1 x Ersatzoberteil

Auf alles andere kann und möchte ich nicht verzichten…

Es geht endlich los! Nach dem Frühstück und einem Abschiedsgruß an Pupples fahren wir mit dem Jeep bis kurz vor die Grenze zu Lesotho. Ich bin gespannt, welches Pferd mir zugeteilt wird. Es ist die Stute Red Sea. Äußerlich passen wir beide schon mal gut zusammen, denn einige rote Haare habe ich auch. Mit der Kommunikation läuft es auch super bei uns. Es braucht kaum Worte. Wir haben schnell geklärt, wer in unserem Team welche Aufgabe übernimmt. Ich fühle mich schon jetzt verbunden mit der Stute, die ruhiger, sensibler und kluger Natur ist.
Oh Baby, it’s a match! 

Umso mehr freue ich mich auf drei Tage in unberührter Natur, Stille und darauf einfach nur zu sein. Schritt für Schritt und die Zügel in nur einer Hand haltend, reiten wir los. Unser Ziel? Ist mir eigentlich egal, denn ich bin hier, um den Moment zu genießen. Ich könnte drei Tage und länger durchreiten, so viel Zufriedenheit und Freude verspüre ich. Dennoch steuern wir eine Lodge in den Bergen Lesothos an. Es gibt dort weder Strom noch Elektrizität, doch erwarten uns kuschelige Betten, warme Duschen, ein Kaminfeuer und ein leckeres Abendessen. Erst mal nebensächlich für mich, doch werde auch ich mich zu einem späteren Zeitpunkt noch über dieses Angebot sehr freuen… Ich weiß es nur noch nicht.

Jetzt genieße ich erstmal die Entschleunigung, die Verbundenheit mit meinem Pferd, die Zugehörigkeit als ein Teil der Gruppe und der Natur sowie die Freiheit mich voll und ganz dem Moment hingeben zu können.

Mein Geist ist frei!

Was hier und jetzt zählt, sind nur die Bewegungen meines Körpers und die bewusste Wahrnehmung meiner Umgebung mit allen Sinnen, um mir und Red Sea immer den sichersten Weg in den natürlichen Gegebenheit der Berglandschaft zu bahnen.

Die freie Sicht in die Ferne lässt eine genaue Betrachtung der Landschaftsstruktur zu. Wir reiten über Felder, die sich in den Farben gelb und grün terrassenförmig an die Berghänge schmiegen. Die Schatten der Wolken, die sich nur knapp über unseren Köpfen befinden, ziehen gemächlich über die Bergkulisse Lesothos hinweg. Jede Wolke, die über mich hinweg zieht, kühlt meine Haut von der kräftig strahlenden Sonne. Ich war dem Himmel und den Wolken außerhalb eines Flugzeugs noch nie so nah. 

Drakensberge, Lesotho

Jetzt gibt uns der Guide ein Zeichen, das signalisiert „Tempo aufnehmen“. An die neue Gangart muss ich mich erst mal gewöhnen. Das Leichttraben (mit dem Gesäß auf und nieder – immer wieder) erleichtert es mir im Rhythmus zu bleiben und entlastet zudem den Rücken meines Pferdes. Die erste Beschleunigung haben alle Reiter gut gemeistert. Ich kann unseren ersten Galopp nun kaum mehr erwarten. Denn das muss sich im Königreich im Himmel, so wie Lesotho auch genannt wird, wie Fliegen anfühlen.

Auf den Gipfeln und über unseren Köpfen ziehen plötzlich dunkle Wolken auf. Blitze zucken am Horizont und mit grollendem Donner kündigt sich ein Unwetter an. Die dramatische Atmosphäre erinnert mich an die Autofahrt in den schottischen Highlands, nur mit dem einzig, kleinen Unterschied, dass ich dem Unwetter diesmal schutzlos ausgeliefert sein werde.
Gnadenlos schlägt uns plötzlich der Regen wie eine kalte Faust ins Gesicht. Die Pferde werden unruhig, weit und breit ist keine Zuflucht in Sicht. Wir beschleunigen und mit jedem Hagelkorn, der uns nun ins Gesicht schlägt, scheinen die Pferde immer schneller und schneller zu werden. Ich stelle mich jetzt in die Steigbügel, um den Widerständen des wilden Galopps zu entkommen und fange auf einmal an zu fliegen… Ich bemerke plötzlich, dass ich unglaublich Spaß habe. Mit jeder Schicht, die der Regen meine Kleidung durchdringt und mit jedem Kilometer pro Stunde, den wir zulegen, vertraue ich immer und immer mehr den Fähigkeiten meines Pferdes mich sicher durch diesen Sturm zu tragen und fange immer lauter an zu lachen. Und was ich insbesondere gerade empfinde, ist Freiheit, Verbundenheit und tiefes Vertrauen.
YEEEEEE HAAAAAAW!!!!! höre ich mich plötzlich aufschreien. Wie sehr habe ich dieses Gefühl herbeigesehnt… und jetzt ist es da. Allein für diese Magie hat es sich schon gelohnt alles hinter mir zu lassen. Es ist womöglich eines dieser „Once- in-a-life-time- Erlebnisse“ und so kraftvoll, dass ich mich 11 Monate später noch immer so sehr an dieses Gefühl zurück erinnere und es mich sofort mit Glück und Freude überflutet.

Auch der Regen hat mich komplett durchflutet. An eine Regenhose hatte ich im Gegensatz zu Robin nicht gedacht, weshalb ich mich sehr auf die Ankunft in der Lodge, auf eine warme Dusche und trockene Klamotten freue.

Nach dem Sturm kommt auch schon wieder die Sonne raus und so nutze ich die Gelegenheit Fotos zu machen. Robin ist mit seiner Turkey mein absolutes Lieblingsmotiv. Mit der Färbung seines Pferdes und der Bergkulisse im Hintergrund sieht er aus wie ein waschechter Cowboy.

Auf der Lodge 
Die Abende auf der Lodge verbringen wir mit typisch afrikanischem Essen wie z.B. Chakalaka, einer afrikanischen Würzsauce, und auch den südafrikanischen Sherry probiere ich. Da es keine Elektrizität gibt, dient uns eine Öllampe als Lichtquelle und Feuer zum Aufwärmen. Wir übernachten in typisch afrikanischen Rundhütten mit Strohdächern, die anscheinend nicht nur als Schutz dienen, sondern auch als Snack zwischendurch. Und auch die Hundewelpen vor Ort halten uns auf Trab und bringen Schwung in die Bude.

Auf der Lodge, Lesotho

So ziehen drei Tage schnell vorüber. Ich bin dankbar für stille & stürmische Momente und dafür, dass Red Sea mich sicher durch Berge, Bäche und den Sturm getragen hat.

Zurück auf der Pferdefarm in Underberg lasse ich dieses Abenteuer noch eine Weile in mir abklingen. Die anderen Teilnehmer reisen gleich am nächsten Tag ab, ich bleibe. Für wie lange, das weiß ich noch nicht genau. Ich genieße weiterhin die Freiheit jederzeit einen weiteren Ausritt machen zu können und genieße alles, was mich hier umgibt. Die Berglandschaft, die Tiere, Gespräche mit den an- und wiederabreisenden Gästen und besonders Pupples, die Katze, die noch immer unaufdringlich und charmant meine Nähe sucht: ob auf meinem Rücken ausruhend, auf meinem Bauch schlafend oder eingekuschelt in meinem Bett in voller Erwartung bis ich von meinem Morgenritt wieder kommen würde. Ein Aufenthalt auf dieser Farm ist eben nur was für echte Tierliebhaber.

Zurück auf der Farm in Underberg

Und so vergehen die Tage… Ein Auszug aus meinem Reisejournal spiegelt meine Stimmung in diesen Tagen wieder:

Mein Reisejournal

„Ich bin schon 6 Wochen unterwegs und es bleiben mir noch 5. Mehr als die Hälfte ist also schon um. Und die Farm fühlt sich einfach nur gut an. Ich möchte hier gar nicht mehr weg. Hier gibt es alles, was mein Herz begehrt. Pferde, Hunde, Katzen, Natur, Berge, nette Menschen. Ich überlege die ganze Zeit, ob ich mir sowas für eine längere Zeit vorstellen könnte. Puh, das weiß ich nicht… Ich denke, dass ich erstmal wieder woanders hin muss, um zu merken, was mir dann fehlt. So ist es ja meistens. Jetzt gerade denke ich, dass es eigentlich gar nicht mehr besser werden kann. Auf meiner Weiterreise würden mich noch Durban, St. Lucia, der Kruger Nationalpark und die Panoramaroute erwarten. Klingt spannend, doch den schönsten Ort Südafrikas habe ich schon gefunden. Und was heißt das jetzt? Soll ich vielleicht eine Pferdefarm eröffnen? :-D“

Die darauf folgenden Tage lasse ich meinen Gedanken weiter freien Lauf und beobachte, was genau diesen Ort so besonders für mich macht und, was derweil um mich herum und auch in mir passiert:

Tag ein, Tag aus. Gäste checken ein und wieder aus. Ich möchte noch bleiben.
Tag ein, Tag aus. Ich nehme mir ein Pferd und reite aus. Ich möchte noch bleiben.
Tag ein, Tag aus. Das Farm-Team fragt: „How was your day?“ Ich möchte noch bleiben.
Tag ein, Tag aus. Pupples kommt zum Kuscheln vorbei. Ich möchte noch bleiben.
Tag ein, Tag aus. Doch keiner fragt: „Wie sieht es eigentlich IN DIR aus?“

Ich verlasse die Farm.

Der letzte Ausritt bei Sonnenuntergang

Fazit:

Rückblickend betrachtet waren der Ritt durch die Berge und der Aufenthalt auf der Pferdefarm mein persönliches Highlight. Ich habe die Farm, mit allem was dazu gehört, sehr genossen und der Ritt in den Drakensbergen hat mir genau das Gefühl gegeben, das ich mir schon während meiner Reiseplanung herbeigesehnt habe. Ich wollte mich zugleich verbunden und frei fühlen. Beides in Kombination führte zu meinem persönlichen Wohlbefinden. Für mein Leben in Deutschland bedeutet es dafür zu sorgen bei allen Entscheidungen, die ich treffe, in Verbindung mit mir selbst zu sein, mich dabei frei zu fühlen und Verantwortung für meine Entscheidungen und die daraus folgenden Konsequenzen zu übernehmen. Ich habe verstanden, dass wir alle Künstler und Künstlerinnenn unseres Lebens sind und selbst entscheiden können wie wir es gestalten und was wir erleben möchten.
Denn in Wahrheit ist Freiheit ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es ist eine Entscheidung für sich selbst einzustehen, ein Prozess sich selbst und seine Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich Konfetti ins Leben zu pusten. Dass mir Natur, Berge und Tiere so viel geben, war mir vor meiner Reise gar nicht so bewusst. Und so führte mich nach meiner Rückkehr mein nächster Reitausflug wieder in die Berge. 

Zwei Stunden lang ritten meine Schwester und ich durch die Wälder und Berge des schönen Sauerlands. Das war wohl die Einstimmung auf noch bevorstehende Abenteuer. Denn mein großer Wunsch ist es mal nach Island zu reisen, um Islandponys zu reiten und die magischen Polarlichter zu erleben….

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Coaching-Impulse:

Frag dich selbst mal unter welchen Bedingungen du dich am wohlsten fühlst...

Magst du viel Trubel oder genießt du die Stille? Magst du es, wenn viele Menschen um dich herum sind oder bevorzugst du den kleinen Kreis oder bist sogar am liebsten allein? Fährst du lieber in den Sommer- oder Winterurlaub? Bist du Morgenmuffel oder Frühaufsteher? Bist du digitaler Nomade oder Fan der analogen Welt (Bücher, Magazine, Zeitschriften)? Liebst du das Stadtleben oder fühlst du dich auf dem Land eigentlich viel wohler? Wärst du gerade lieber Single oder sehnst du dich nach einer Partnerschaft? Bist du gerne Angestellte(r) oder eigentlich eher der Typ für eine Selbstständigkeit? Oder beides? 😉

Auszeiten nehmen

Für mehr Klarheit hilft es oft sich einfach mal für ein paar Tage dem Hamsterrad zu entziehen. Gönn dir ein ganzes Wochenende nur für dich. Geh in den Wald, in die Berge, ans Meer oder erkunde eine neue Stadt und nimm als Begleitung deine Kamera mit. Fotografieren holt dich sofort ins Hier und Jetzt, weil deine volle Aufmerksamkeit gefragt ist. Meine besten Fotos und viele wertvolle Erkenntnisse entstehen, wenn ich alleine unterwegs bin und mir ausreichend Zeit nehme. Die Voraussetzung für ein gutes Foto ist aus meiner Erfahrung auch nicht das allerbeste Kameraequipment, sondern die Beobachtungsgabe des Menschen, der hinter der Kamera steht und, dass ihn das, was er oder sie sieht, bewegt.

Diese kleinen Auszeiten mit sich selbst nennt Julia Cameron, Autorin des Buches „der Weg des Künstlers“, übrigens „Künstlertreffs“. Das Buch kann ich sehr empfehlen, wenn du dich noch am Anfang deiner Reise der persönlichen Weiterentwicklung befindest.

Spielst du mit dem Gedanken dir eine berufliche Auszeit zu nehmen und möchtest Klarheit in Bezug auf deine Entscheidung gewinnen? Vielleicht geht es dir ja auch um was ganz anderes.

Lass uns gemeinsam herausfinden, um was es dir wirklich geht.

Mein Coaching-Angebot findest du hier: https://www.jacquelinehesse.de/angebot/