Es war einmal ein Schneemann.
Er war weiß, hatte eine Karotte im Gesicht und
mochte auffallende Details.
Für jeden Passanten war schnell klar,
dieser Schneemann war… irgendwie… sonderbar.
Seine Anziehungskraft auf andere war stark,
umso wichtiger zu schützen, was er verbarg.
Denn tief verborgen und mit bloßem Auge nicht zu sehen,
gab es etwas, das wohl die Wenigsten würden verstehen.
Er war gerne Schneemann.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit,
so verbrachte er seine Zeit.
Wo er war, trug er bei zu Spaß und Freud’,
doch er konnte auch anders, das hing ab vom Verhalten der Leut’.
Wichtig und für ihn im Fokus stand das Wohlergehen an seinem Ort,
an dem er wirkte, dafür gab er sein Wort.
Wenn Kinder kamen an ihm vorbei, so verhielt er sich manchmal wie ein Clown – gab einen Teil von sich preis – denn er ertrug es kaum, war jemand down.
So brachte er sie zum Lachen, was sollte er auch and’res machen.
Denn Lachen war bekanntlich ja gesund, ein gutes Ergebnis, wie er fand, und für sein Dasein der Hauptgrund.
Für einen kurzen Moment, um zu lachen,
dafür lohnte es sich aus dem tiefem Winterschlaf zu erwachen.
Und so vergingen die Wintertage. Tag ein, Tag aus,
Nacht und Tag hielten sich die Waage.
Mitten im Geschehen und über ihn wachend sein Polarstern,
stand er also da, so nah und gleichzeitig doch so fern.
So wie am Rande der Schneelandschaft der Wald,
aus dem es vor Lebendigkeit und Frohsinn nur so schallt.
Eines Nachts ganz unverhofft,
schlich aus dem Wald,
und das passierte nicht ganz so oft,
heraus eine Gestalt.
Eine Füchsin mit rotem Haar,
sie wusste nicht wie ihr geschah.
Durch die Schneelandschaft ganz leise und wie angezogen von Zauberhand,
bahnte sie sich ihren Weg bis sie schließlich vor ihm, dem riesigen Schneeberg, stand.
Der Mann im Schnee noch immer tief in seinem Winterschlaf,
erwachte er doch nur dann zum Leben, sofern es ihn wirklich betraf.
Die Füchsin interessierte das kaum, war sie mit ihren wachen Augen schon längst in ihrem eigenen Traum.
Ehe sie sich versah, war sie in seinen Bann gezogen,
alles andere wär’ gelogen.
Sie wusste eigentlich schnell Bescheid, besser wärs’ den Bann zu brechen,
schmolzen dahin bereits die ersten Eisflächen.
So gefährlich war’s schon lang nicht mehr,
die Heimkehr fiel ihr wirklich schwer.
Noch nie zuvor hatte sie einen Mann in den Schneebergen gesehen,
sie konnte einfach noch nicht gehen.
Wie er aussah, war ja eigentlich egal, doch bei einem Schneemann dessen Kleiderwahl fiel auf einen schicken Hut und einen karierten Schal… 😉
Erst auf den zweiten Blick fiel ihr noch was auf,
mit Schnee hatte dies nicht viel zu tun, das nahm sie in Kauf.
Unter den vielen Schneeschichten, das war doch wohl ein Scherz,
schlug in ganz leisen Tönen ein Herz.
So zerbrechlich und so groß,
dass es besser war rutsche es ihm nicht in die Hos’.
Plötzlich erwachte der Schneemann und erschrak.
Denn die Füchsin war ihm während seines Schlafs auf einmal so nah,
da sie ihn mag.
So viel Nähe war er nicht gewohnt.
Doch das war ein Geheimnis nur zwischen ihm und dem Mond.
Und obwohl er bestand aus so viel Schnee, voller Neugier stupste sie ihn an,
AAAAAAUUUUTSCH! Das tat weh!
Ihr feines Näschen erlitt einen Brand,
damit hat sie nicht gerechnet, so eisig und so uncharmant.
Ganz ungefährlich war die Angelegenheit für sie also nicht,
doch das Herz nahm ihr die Sicht.
Und so blieb sie noch eine Weile, um zu versteh’n.
Schnee könne ihren Hunger nicht stillen, das musste sie seh’n.
Ihre kalten Pfötchen trieben sie nach Hause zurück,
ihr Wunsch blieb unerfüllt, dass der Schneemann sie begleite, doch nur ein Stück.
Durch Wärme fühle er sich bedroht,
denn das bedeute für ihn über kurz oder lang den sicheren Tod.
Einen Untergang, das kann er sich nicht leisten.
Die Schneeberge ohne Mann, er erinnere sich noch genau an die Wege, die ohne ihn vereisten.
Der Schneemann fand kein Wort, er wusste nur,
lieber verblieb er an seinem sicheren Ort.
Stattdessen zwinkerte er ihr zum Abschied zu,
sein Blick verriet: „Look at me, I can not love you.“
Na nu.
Die kalte Nacht brach herein und so verging die Zeit.
Der Schneemann freute sich, denn Schneeflocken legten sich sanft auf sein Kleid.
Er blickte gen Himmel und stellte Fragen,
eine davon „Wie es wohl der Füchsin erging in diesen Tagen?“
Doch eins war gewiss
und davor hatte er Schiss,
Dass in weiter Ferne lag ein Herz,
das Wege fand auszudrücken seinen Schmerz.
Ende.
Was hat eigentlich dieses Gedicht mit einer beruflichen Neuorientierung zu tun, fragst du dich vielleicht? Naja, es könnte ja sein, dass du dich jetzt inspiriert fühlst auch kreativ zu sein, mit dem Schreiben oder Malen anzufangen oder anders schöpferisch zu sein.
Was genau das bei dir sein kann, können wir gerne im Rahmen eines Coachings gemeinsam herausfinden.
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